kann man lange reden. Es gibt so viele Themen die kontrovers diskutiert werden: Der Rassestandard, die Zuchtstrategie, die genetische Diversität, die Erbkrankheiten.
Der Schwedische Zuchtverband SKK hat eine 32 seitige Zusammenfassung herausgegeben, was der Zucht des DSG bisher zu Grunde liegt und zukünftig Anwendung finden soll. Die Schweden produzieren im Jahr ca 400 Welpen mit Tendenz nach oben. Es folgt Dänemark mit ca 200 - 250 Welpen. Deutschland lag im Jahr 2021 bei 111 Welpen.
Grundsätzlich und oberflächig zusammen gefasst, kann man sagen, daß es einen klaren Wunsch gibt bei allen an der Zucht beteiligten Länder, die genetische Diversität der Rasse zu erhalten. Dies allerdings nach der letzten Empfehlung des schwedischen Zuchtausschusses 2021 zu Lasten der HD Untersuchung. Im Falle eines für die Zucht wertvollen Rüdens, der den Erhalt der genetischen Diversität unterstützt, darf auf's Röntgen verzichtet werden. Diese Entscheidung fiel auf Grundlage von Untersuchungen, die der Ansicht waren, dass eine HD Symptomatik, dh ein klinischer Vorfall beim Tierarzt, relativ selten vorkommt. Die Motivation die bisherige Röntgenpflicht auf zu weichen kommt auch aus dem Wunsch der Schweden, mehr mit den ( nicht geröntgten) Dänischen Hunden zu züchten. Die Begründung, Sie ahnen es, es ginge um die genetische Diversität.
Genetische Diversität versus nicht geröntgte Hüften. Die Entscheidung der Schweden ist jedenfalls sehr umstritten.
Im Grundsatz gilt natürlich, daß die Rasse relativ ursprünglich und gesund ist. Die häufigsten Krankheitsursachen beim DSG sind Erkrankungen der oberen Harnwege ( Nieren- Blasensteine) und Probleme des Magen / Darmtraktes ( Erbrechen/ Durchfall /Allergien). Cystinurie (Harnwegserkrankung) wächst mittlerweile zu einem guten Prozentsatz an und ist unbedingt zu beobachten.
Zu beachten ist auch die Primäre Linsen Luxation, die aber mit einem für die Rasse validen genetischen Test nachgewiesen werden kann. In Deutschland ist das Röntgen vorgeschrieben, sowie die Patella Untersuchung. In Bezug auf Hüftdysplasie darf in Deutschland mit einer Hüfte der Kategorie A und B gezüchtet werden. Bei einer sogenannten C Hüfte darf nur mit A oder B verpaart werden.
Die junge Zucht in Deutschland hat zu diesen gesundheitlichen Themen leider keine Hintergrundinformationen vorliegen. Es sind bisher nur wenige Würfe gefallen. Zwischen 2012 und 2019 waren es ca 30 Würfe / Jahr ( mal 35 mal 25). Erst in den Corona-Jahren entstand ein 'Boom' . 2020 hat sich die Welpenzahl verdoppelt ( 70 Welpen) und 2021 wieder vervielfacht mit 111 Welpen. Was die genetische Diversität dieser Würfe betrifft, haben wir in Deutschland noch viele Hausaufgaben zu machen.
Die bisherige Nachzucht aus 2021 stammt vorwiegend von wenigen Rüden ab. In den Pedigrees der Welpen finden sich bei:
- 21 Welpen Nydningen’s Dirck (19 %)
- 47 Welpen Piccobello’s Ferrari Fenton (42,34 %)
- 26 Welpen Frey af Aza (23,42 %)
- 48 Welpen Piccobellos Jaguar Jokers (43,24 %)
Eine herausragende Rolle spielt in dem Jahrgang die Hündin Piccobello’s Cadillac Cissie, die über Ferrari Fenton und Jaguar Jokers in den Stammbaum kommt, dh insgesamt 95 mal von 111 (85,58 %) Welpen vertreten ist. Damit beeinflusste die dänische Züchterin Gitte Møller vom Kennel Piccobello mit ihren Hunden Fenton, Jaguar Jokers und Cadillac Cissie maßgeblich die deutsche Zucht.
Eine weitere Hündin, die erwähnt werden sollte, ist Zkrubbe’s Izabella, die noch immerhin 52 Mal in den Stammbäumen erscheint. Die Hündin ist die Mutter von Newark’s I’m Ben, Buddy und Bonita (46,84 %).
Eine verwirrende Meinung in der Öffentlichkeit, gibt es über den VDH, der oft von Hundeinteressierten als eine Art Wächter der artgerechten Tierhaltung verstanden wird. Der VDH ist der kynologische Dachverband in Deutschland, der dem FCI angehört (weltweite Organisation). Natürlich hat der VDH Regeln des Züchtens, die dem Tierwohl dienen. Er kontrolliert aber nicht aktiv die Einhaltung dieser Regeln. Hauptsächlich überlässt er dies seinen etwa 600 untergeordneten Vereinen, die sich für das Zuchtgeschehen der jeweiligen Rasse einsetzt. Da es bei den Dänisch Schwedischen Farmhunden so wenige gibt, sind wir Züchter nicht in einem solchen Verein organisiert , sondern unterstehen direkt dem VDH. Das macht die Auswertung der Zucht und das Züchten manchmal schwierig. Zb fehlt uns eine Datenbank in der wir die Herkunft der deutschen Hunde und ihren Gesundheitszustand nach vollziehen könnten (HD Index) Auch die Verpaarung mit ausländischen Rüden ist für uns schwierig, wenn es darum geht nach zu prüfen wie zB der Inzuchtcoeffizient der Verpaarung ist.
Prinzipiell gilt, wir tun unser Bestes und sind bemüht ... Sie als Käufer bitte ich lediglich, ihren Züchter auf Herz und Nieren zu prüfen und sich auch mal die Mühe zu machen Stammbäume zu vergleichen. Ein bisschen Ahnung von Zucht hilft wirklich bei der Auswahl. Sie kaufen auch kein Auto, dessen Motor sie nicht kennen.
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